Unser Leben im Pferdewald - den Tieren zuhören - sie verstehen



Die Regeltragzeit einer Stute liegt bei etwa 330 Tagen 

(11 Monate)



Je nach Rasse und Jahreszeit kann eine Trächtigkeit zwischen 320 und 355 Tagen liegen. Stuten, die im Offenstall gehalten werden, können den Geburtstermin bis zu 30 Tagen hinauszögern. Ist es beispielsweise einfach noch zu kalt, so verzögern sie die Geburt bis auf wärmere Temperaturen.


Ein Anzeichen dafür, dass die Geburt in den nächsten Tagen stattfinden wird, sind sogenannte Harztropfen am Euter. Es handelt sich hierbei um kleine glänzende Tropfen, die sich an den Zitzen bilden. Auch eine eingefallene Kruppe ist ein Signal. Feste Standards gibt es hierbei jedoch nicht. Und so kann weder der stundengenaue Abfohltermin vorausgesagt werden, noch hat jede Stute vorher Harztropfen am Euter oder eine eingefallene Kruppe.

Wichtig ist, dass die Stute mindestens sechs Wochen vor der Geburt an den Abfohlort gewöhnt wird. Sollte es sich hierbei um eine Abfohlbox handeln, so ist darauf zu achten, dass diese schön groß ist.

Es ist jedoch ebenso möglich, und beim ersten Fohlen aus der Stute auch anzuraten, dass das Fohlen im Offenstall bzw. im Auslauf zur Welt kommen darf. Auch gegen Fohlengeburten auf Wiesen ist nichts einzuwenden. Stacheldrahtzäune haben jedoch in der Nähe eines Fohlens nichts zu suchen. Weder während der Geburt, noch danach.


Der Tierarzt sollte informiert werden, falls eine klare Ankündigung der Geburt zu erkennen ist. Bei eventuell auftretenden Komplikationen ist es ratsam eine Telefonnummer zu haben, unter der man notwendigerweise dann auch zu Nachtstunden eine Fachkraft erreicht, die dann auch ganz schnell vor Ort sein kann, um zu helfen.

Liegt das Fohlen korrekt, so wird es durch die Wehen ganz normal herausgepresst. Auf keinen Fall sollte man dabei an dem Fohlen ziehen, da es dadurch zu schlimmen Verletzungen bei Stute und Fohlen kommen kann.


Hat man den Eindruck oder weiß man ganz sicher, dass der Verlauf der Geburt nicht in Ordnung ist, weil zum Beispiel das Fohlen nicht zuerst mit den Vorderhufen und dem Kopf herauskommt, so sollte man auf jedenfall ganz schnell einen Tierarzt hinzuziehen!

In der Regel jedoch, machen die Stuten alles alleine und man sollte sich nicht in die Geburt oder in den Ablauf nach der Geburt einmischen. So ist es auch nicht notwendig die Nabelschnur zu durchtrennen. Sie hat eine sogenannte Sollbruchstelle und wird auf natürliche Weise durch die Trennung von Stute und Fohlen zerreißen.


Wir haben schon einige Fohlen gezüchtet und nur bei einem Fohlen durfte ich dabei sein. Ansonsten hat unsere Stute immer alles alleine geregelt und die Geburten sind immer reibungslos verlaufen.  - Selbst als sie schon mehr als zwanzig Jahre auf dem Pferdebuckel hatte!